Alles über die Grüne Woche 2019
Von Manfred Weghenkel
Berlin, 16. Januar 2019. Ahle-Wurscht aus Hessen, blühende Blumen als Vorboten des Frühlings, deutsche und internationale Länderausstellungen, Erlebnisse auf dem Bauernhof, Genießerangebote, Haustechnik und Küchengeräte, Reitsportvents, Tiervorführungen, touristische Attraktionen, Weinverkostungen, Zukunftstrends der Ernährung und vieles andere - also wieder eine bunte Vielfalt von A bis Z bietet die traditionelle Internationale Grüne Woche Berlin (IGW). Vom 18. bis 27. Januar läuft sie in den Messehallen am Funkturm.
Köstliche Happen aus dem diesjährigen Partnerland Finnland. Auf der globalen Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau präsentieren sich diesmal 1.750 Aussteller aus 61 Ländern. Das ist die bislang höchste Beteiligung in der 93-jährigen Geschichte dieser größten Agrarmesse der Welt. Die Bundesregierung zeigt mit drei Sonderschauen des Landwirtschafts-, Entwicklungs- und Umweltministeriums Flagge. Finnland ist bei seiner 25. Jubiläumsbeteiligung das erste nordische Partnerland der IGW. Das nördlichste Agrarland der EU stellt in Halle 10.2 unter dem Motto „Aus der Wildnis“ erstmals in großer Vielfalt Produkte aus der arktischen Landwirtschaft vor.
Die besucherstärkste Berliner Messe gibt eine globale Marktübersicht der Ernährungswirtschaft und zeigt das größte Angebot an regionalen Spezialitäten auf Messen. Höhepunkt bei den mehr als 300 Fachveranstaltungen ist das 11. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA, 17.-19.1.), zu dem rund 70 Landwirtschaftsminister sowie die Spitzenvertreter des globalen Agribusiness‘ erwartet werden. Das Leitthema lautet „Landwirtschaft digital - Intelligente Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft“. Die landwirtschaftlich und gartenbaulich geprägten Sonderschauen der Grünen Woche 2019 schaffen eine einzigartige Erlebniswelt für das Publikum. Mit 125.000 Quadratmetern ist die zur Verfügung stehende Hallenfläche auf dem Berlin ExpoCenter City ausverkauft. Die Messe Berlin erwartet in den zehn Messetagen rund 400.000 Fach- und Privatbesucher.
Die Fischzucht Puumalan Lohi in unberührter finnischer Natur.Was Deutschlands Regionen an Nahrungs- und Genussmitteln zu bieten haben, wird bei den Gemeinschaftsbeteiligungen der deutschen Bundesländer serviert: Badische Schäufele, hessische Ahle-Wurscht oder Freiberger Eierschecke, regionale Spezialitäten munden den Verbrauchern und sind so vielfältig wie nirgendwo sonst auf der Internationalen Grünen Woche Berlin 2019 zu kosten. Rund 500 Aussteller von der Küste bis zu den Alpen servieren mit viel Lokalkolorit ihre heimischen Genüsse. Bayern (Halle 22b), Baden-Württemberg (5.2b), Berlin (21b), Brandenburg (21a), Hessen (22a), Mecklenburg-Vorpommern (5.2b), Niedersachsen (20), Nordrhein-Westfalen (5.2a), Rheinland-Pfalz (9), Sachsen (21b), Sachsen-Anhalt (23b), Schleswig-Holstein (22a), Thüringen (20).
„Wie schmeckt die Zukunft?“ – Antworten geben der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in Halle 22a. Impulse setzen in der Trendshow der Lebensmittelbranche Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Systemgastronomie sowie aus der Food Startup-Szene. Die Besucher lernen beispielsweise das weltweit erste alkoholfreie Proteinbier kennen, proteinreiche Hanfsamen im Müsli, Salat oder Smoothie, die Jackfrucht aus Sri Lanka oder die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Mikroalge.
Vom Polarkreis kommen diese Getränke des Lapland Food Club.
Auf dem Landgut Malmgard wird fangfrischer Lachs serviert.Neue Geschmackserlebnisse bietet die Markthalle 1.2a – vor allem mit nationalem und internationalem Street Food. Algenpastete, mexikanische Burritos oder scharfe Chickenwings aus Korea treffen immer mehr den Geschmack experimentierfreudiger Verbraucher. Vegetarisches Street Food aus Afrika wie Bricka Sweet n´spicy mit Süßkartoffeln, veganes Gurkenlimetteneis am Stiel mit Gurkenscheibe, chinesische Dumplings in Chili-Öl, japanische Ramen-Suppe und peruanisches Pisco Sour, sogar gebratene Insekten, Insektenriegel und Käsekuchenschnaps finden sich hier auf der Speisekarte.
Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, wo ihr Essen herkommt, wie die Tiere gehalten werden und welche Mittel auf den Feldern ausgebracht werden. Um die Bevölkerung stärker ins Gespräch über moderne Landwirtschaft zu bringen, baut das Forum Moderne Landwirtschaft gemeinsam mit rund 60 Unternehmen, Organisationen sowie Verbänden aus der Agrarbranche den ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 auf – und das bereits zum 20. Mal!
Bayerische Blasmusik sorgt auf jeder Grünen Woche für gute Stimmung.Milch verkosten, am Steuer eines Traktors Platz nehmen oder dem handwerklichen Treiben in der gläsernen Bäckerei zuschauen: Der ErlebnisBauernhof ermöglicht den Besuchern viele spannende Einblicke in die Moderne Landwirtschaft – live vor Ort oder in Form von 360-Grad-Videos und 3D-Anminationen bis hin zu einem virtuellen Streifzug durch die Betriebe mittels augmented reality,
Stimmgewaltig und quicklebendig geht es in den Hallen 25 und 26 zu. Hier bellen und blöken, muhen und miauen Hunderte der beliebten und seltenen Haus- und Heimtiere – eine gehörige Prise Stallgeruch inklusive. Zwei Bundesschauen für Sportponys (18.-20.1.) und Robustponys (21.-22.1.), Polosport und die HIPPOLOGICA (24.-27.1.) als das Hallenreitsportevent der Grünen Woche, die Präsentationen von landwirtschaftlichen Nutztieren bis hin zum Wollschwein als der gefährdeten Rasse des Jahres sind nur einige Highlights. Überaus sehenswert ist die „WELT DER RINDER“ in den Ställen der Tierhalle 25 - mehr als 20 verschiedene Rinderrassen unterschiedlicher Nutzungsformen. Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände wird Wissenswertes zu den Schaf- und Ziegenrassen und ihre landwirtschaftliche Nutzung veranschaulichen.
Nicht nur bei "Tulpen aus Amsterdam" - Blumenliebhaber kommen stets auf ihre Kosten.Wenn Berlin im Januar noch von winterlichen Grautönen geprägt ist, zeigen Landgard und die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ die blumige Seite einer lebendigen Großstadt. In der Blumenhalle 9 werden unter dem Motto „Blooming City: bunt – kreativ– natürlich“ vielfältige urbane Kulissen mit Tausenden Blumen und Blüten völlig neu inszeniert. Die Grüne Woche-Besucher werden zehn Tage lang mit floraler Vielfalt und Ästhetik, spannenden Mitmach-Aktionen, Influencer-Aktionen vor Ort und einem Gewinnspiel für Blumen und Pflanzen begeistert. Für die aufwändige Umsetzung der attraktiven garten- und landschaftsbaulichen Gestaltungen zieht die Blumenhalle wieder in die 7.500 Quadratmeter große Halle 9, wo sie viele Jahrzehnte bis zum Jahr 2015 angesiedelt war. Die urbanen Szenerien werden gestaltet mit mehr als 60.000 Blüten und über 30.000 wieder verwertbaren Paletten.
Textredaktion und Fotos (2): Manfred Weghenkel
Quelle und Fotos (4): Messe Berlin GmbH
Wichtige Besucher-Informationen
Bei den Öffnungszeiten und Eintrittskarten bietet die Messe Berlin viele Varianten für den geplanten oder spontanen Messebesuch. Geöffnet ist die Messe vom 18. bis 27. Januar für Fach- und Privatbesucher von 10 bis 18 Uhr, am „Langen Freitag“ (25.1.) von 10 bis 20 Uhr. Die Tageskarte kostet 15 Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Ermäßigte Karten für Schüler und Studenten kosten zehn Euro. Von Montag bis Freitag gibt es die Happy Hour-Karte täglich ab 14 Uhr für zehn Euro und die Familienkarte (max. 2 Erwachsene und max. 3 Kinder bis 14 Jahre) für 31 Euro. Das Sonntagsticket (20. oder 27.1.) kostet zwölf Euro (gilt nur an einem der beiden Sonntage). Die Sonntage eignen sich besonders für Familien. Gruppen ab zwanzig Personen zahlen für die Tageskarte zwölf Euro, Schülergruppen mit Schulbescheinigung vier Euro pro Schüler. Die Grüne Woche-Dauerkarte ist für 42 Euro erhältlich. Alle Infos zur Onlinebuchung von Eintrittskarten unter https://www.gruenewoche.de/FuerBesucher/Tickets/.
In der Prignitz ist jetzt Knieperkohlsaison
Pritzwalk, im November 2018. In den kalten Monaten haben Kohlgerichte wieder Saison. In der nordwestbrandenburgischen Region Prignitz ist aber Kohl nicht einfach Kohl. Hier kommt ab Mitte November der „Knieperkohl“ auf die Teller. Diese deftige und zugleich gesunde regionale Spezialität hat eine lange Historie und gilt als Prignitzer „Nationalgericht“. Die Saisoneröffnung fand am 10. November mit einem regionalen Bauernmarkt und Familienfest mit vielen Aktionen in der Knieperstadt Pritzwalk statt. Das Fest lädt dazu ein, neben Knieperkohl auch andere Köstlichkeiten der Prignitz zu probieren.
Jean Duwe, Manager im Fleischerbetrieb "Die Neudorfer", bietet oft und gerne deftige Knieperkohlgerichte an.Das Sauergemüse Knieperkohl, auch bekannt als „Knieper“ oder „Sur’n Hansen“, wird aus verschiedenen Kohlsorten hergestellt und meist mit Eisbein, Kassler, Lungenwurst oder Knacker sowie Kartoffeln serviert. „Der Knieperkohl entstand im Dreißigjährigen Krieg. Durch Plünderungen und Seuchen im Krieg lebte in der Prignitz nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung. Im Winter aßen die Menschen sonst Sauerkraut, doch in dem verwüsteten Landstrich gab es wenig zu essen, Weißkohl war nicht mehr vorhanden. So entschlossen sich die Prignitzer in der Not, blauen Stangenkohl zu säuern, der eigentlich reines Viehfutter ist“, erläutert Mike Laskewitz, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz e.V. Als bessere Zutaten verfügbar waren, ergänzte und verfeinerte man die Rezeptur. Heute besteht Knieperkohl meist aus Weißkohl, Grünkohl und blauem Markstammkohl, der beim Kochen braun wird und deshalb auch Braunkohl genannt wird. „Der Kohl wird kleingeschnitten und in Wasser aufgekocht, anschließend ausgedrückt, eingesalzen und schichtweise mit Wein- und Kirschblättern in Steintöpfe gepresst und beschwert, so dass die Blätter unter der sich bildenden Flüssigkeit verbleiben und für vier bis zehn Wochen milchsauer vergären“, so der Tourismuschef.
Ausgesprochen lecker: Knieperkohl mit mediterraner Wurst.Mit Blick auf die offizielle Knieperkohlsaisoneröffnung auf der Freifläche vor dem Pritzwalker Kulturhaus und im Kulturhaus sagte Jean Duwe, Fachberater Handel und Gastronomie der Neudorfer Fleischerei GmbH: „Dem Tourismusverein Pritzwalk und Umgebung e.V. ist es in diesem Jahr erneut gelungen, dank der Unterstützung von pro agro, dem Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin, ein großes Familienfest mit vielen Aktivitäten und tollen kulturellen Beiträgen wie Livemusik und Unterhaltung sowie einem regionalen Bauernmarkt zu organisieren.“ Von Glühwein, Kaffee und Kuchen bis hin zu leckeren Knieperkohlgerichten und neuen Knieperspezialitäten fanden die Besucher der Saisoneröffnung eine Vielzahl von regionalen Produkten und Erzeugnissen, die zum Kosten und zum Mitnehmen einluden, darunter geräucherter Fisch, Fleisch, Käse, Obst und Gemüse aus der Region sowie vielfältige Honigerzeugnisse von regionalen Imkern. Heimisches Handwerk und handwerkliches Können präsentierten Stände mit Floristik, Holzschnitzereien, Keramik und Strickwaren.
Der blaue Markstammkohl - hier die Ernte - ist Hauptbestandteil des Knieperkohls. Foto: Jens Wegner FotografieDie Gäste der Saisoneröffnung wurden in diesem Jahr erstmals durch den neuen Knieperproduzenten und Vermarkter, die Neudorfer Fleischerei GmbH, mit leckeren Knieperkohl-Gerichten versorgt. Doch nicht nur zum offiziellen Saisonauftakt gab es Knieperkohl in der Prignitz. Die deftige Spezialität wird bis zum Abschluss der Knieperkohl-Saison mit dem Sur´n Hansen-Markt in Perleberg am 2. März 2019 auf vielen Speisekarten der Prignitzer Restaurants und Gaststätten serviert. Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vom 18. bis zum 27. Januar 2019 wird der Knieperkohl besonders vielfältig präsentiert. Von traditionell deftig über ländlich experimentell bis hin zu süßen Varianten setzen die Prignitzer Gastronomen dem Kohlgericht dabei keine Grenzen. Wer den Knieper lieber in den eigenen vier Wänden genießen möchte, kann den Knieperkohl auch im Glas in den Filialen der Neudorfer Fleischerei in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften kaufen.
Redaktion und Fotos (2): Manfred Weghenkel
Quelle:
Tourismusverband Prignitz e.V. und meeco Communication Services
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